Meine Futterkulturen Teil 1: Bierwurmchen

Beiträge über die Beschaffung und Kultur von Lebendfutter, sowie die Vorlieben unserer Killis
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notho2

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Meine Futterkulturen Teil 1: Bierwurmchen

Beitrag von notho2 »

Hallo,
ich möchte hier mal meine Futterkulturen vorstellen, das Handling, die Kultur und Fütterung. Anfangen
TU ich mit einer Kultur, die die wenigsten kennen - Bierwurmchen. Bitte stört euch nicht am fehlen von
ü und der gleichen, da mein Tablet dies nicht immer automatisch tut und im Tastenfeld die entsprechenden Buchstaben fehlen. Ich füge dem ganzen Bilder der einzelnen Schritte bei, einfach
anklicken zum vergrößern.

Bierwurmchen sind von der Größe vergleichbar dem Micro und gehört in die Familie der Aalchen, die
wissenschaftliche Bezeichnung entzieht sich meiner Kenntnis, wenn es jemand weiß kann er es gerne
hier Posten oder eine PM schicken.

6838. In gut laufenden Ansätzen kriechen die Wurmchen an der Wand entlang bis zum
Deckel.

6837. Nahaufnahmen der Wurmchen

6836

Erhalten habe ich dieses Futter von meinem Freund Rudi Dunz der diesen seit vielen Jahren in Kultur hat.
Gepflegt wird er auf Kaffeesatz, getrankt mit Bier. Diese Kultur wird von kleinen Jungfischen sehr gerne
angenommen und selbst Kaffeesatz der bei der Entnahme mit in das Wasser kommt, hat gegenüber
Micro, den Vorteil nicht negativ das Wasser zu belasten, wir reden hier von kleinen Mengen , nicht
Teelöffel weise. Gegenüber Essigaalchen sinken die Bierwurmchen ab, was besonders für Bodenorientierte Jungfische, wie von Bodenlaichern, sehr von Vorteil ist. Aber sogar meine kleinen
Oryziasjungfische oder Leuchtaugen sind immer ganz heiß darauf und wachsen besser als nur mit
Pantoffeltierchen alleine.

6835. In einer Schale wird getrockneter Kaffeesatz vorbereitet, er dient als
Lebensmedium für die Wurmchen und hält die Feuchtigkeit, sowie ist er
keimarm. Feuchter Kaffeesatz ist schlecht zu lagern, da er zum schimmeln
anfängt, daher immer gut trocknen, vor dem lagern.

6834. Bier dient als Futterdüngung für die Wurmchen.

6833. Gut einfeuchten und mit dem Löffel verrühren, so das der Kaffeesatz
gleichmäßig feucht wird.

6829. Der neue Ansatz wird mit einem großen Teil eines laufenden Ansatz geimpft.

6832. Nach der Impfung.

6831 Der Ansatz wird glattgestrichen und man sieht einen leichten Flüssigkeitsfilm
auf der Oberfläche, soviel Feuchtigkeit soll er enthalten.

6830. Ein laufender Ansatz.

Es ist wichtig immer mehrere Ansätze parallel laufen zu lassen, auch wenn man die Menge selber nicht
braucht, da ein Ansatz manchmal schnell zusammen brechen kann. Der Deckel soll nicht fest verschlossen werden, es muss atmen können, wenn er ein zu trocknen beginnt kann man nochmal
nach feuchten. Bei Zimmertemperatur läuft der Ansatz über einen Monat, meist sogar zwei Monate,
aber man soll sie im Auge behalten und immer rechtzeitig neue machen, auch immer mehr als einer,
da es manchmal passieren kann, das er Schimmel bildet bevor die Wurmchen sich stark vermehren.

Ich hoffe ich habe mal eine Interessante Quelle für Kleinstfutter vorgestellt, die nicht nur gerne von
Jungfischen angenommen wird, sondern auch geruchsarm ist und der leichte Biergeruch gefällt ja dem
ein oder Anderem. :mrgreen:

Die Reihe werde ich hier fortsetzen.

Tschau
Steffen :wink:
Zuletzt geändert von notho2 am 06 Mai 2015 22:19, insgesamt 1-mal geändert.
chidrup
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Re: Meine Futterkulturen Teil 1: Bierwurmchen

Beitrag von chidrup »

Hallo Steffen,

danke für die gute Idee Futterkulturen vorzustellen!
Den Ansatz von Kaffeesatz und Bier finde ich allerdings etwas unappetitlich. :?
Denkst Du nicht, das es nur eine alternative Kulturmethode ist, von den selben Würmchen wie Mikro; denn die kann man auch mit Bier erfreuen?
Weiß man, ob die ganzen Würmchens wie Bananen-, Walter-,Bier-und Mikro alle unterschiedlicher Art sind?
Ich bin schon gespannt was als nächstes kommt.

Schöne Grüße
Chidrup, Rolf Welsch
notho2

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Re: Meine Futterkulturen Teil 1: Bierwurmchen

Beitrag von notho2 »

Hi,

nein weiß ich nicht wie die verwandschaftlichen Verhältnisse zueinander sind und ob das überhaupt
jemand untersucht hat. Mich würde das auch interissieren. Es währe gut zu wissen ob aus den
verschiedenen Ansätzen die Wurmchen schwimmen oder absinken, daraus konnte man schon unterschiedliche Aalchenarten ableiten.

Ich gehe davon aus das die Aalchen sich von Bakterien ernähren die sich durch die Zuckerzersatzung
bilden. Ob sie dies wie im diesen Fall durch das Bier zugeführt wird oder aus Bananen, Haferflocken mit
Hefe ist ihnen wohl egal, wenn der Zucker aufgebraucht ist,dann bricht der Ansatz zusammen. Das Bier
dient aber auch als Feuchtigkeitsspender der vom Kaffeesatz gehalten und so den Lebensraum für
die Wurmchen bildet.

Ekel bringt es nicht hervor, der getrocknete Kaffeesatz ist wie ein normales Erdsubstraht, geruchsarm
und wird mit dem Bier gut angefeuchtet, es riecht dann nur etwas nach Bier und entwickelt auch später
kaum Geruch, nicht wie die anderen Ansätze auf Banane oder beigefügter Hefe, die doch mal gerne
stinken.

Wenn ich genug Bilder gemacht habe folgt der nächste Beitrag.

Tschau
Steffen :wink:
Tschau
Querkopf

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Re: Meine Futterkulturen Teil 1: Bierwurmchen

Beitrag von Querkopf »

Hallo Steffen,

Danke für die gut dokumentierten Infos. das möchte ich doch los werden. Solche informativen Threads bringen sehr viel (zumindest mir). Wann kommt Teil 2?

Schöne Grüße

Jürgen
notho2

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Re: Meine Futterkulturen Teil 1: Bierwurmchen

Beitrag von notho2 »

Hi Danke,

Jetzt dann folgt Teil Zwei

Folgendes habe ich noch über Nematoden als Kleinstfutter herausgefunden:

Es sind folgende Kulturen im Hobby die als Nährboden verschiedene Arten auf Breibasis beinhalten,
denen Hefe beigegeben wird (Bananen, Haferflocken, Milch usw.).

- Microwurmchen (Panagrellus redivivus)
- Bananenwurm (Helicotylenchus multicinctus)
und der erst 2002 entdeckte
- Walter Wurm (Panagrellus silusioides)

Die Artzugehörigkeit vom Bierwurmchen kann ich nicht zu ordnen, aber es gibt ca. 100 000 Arten von
Nematoden davon sind 20 000 bestimmt.

Tschau
Steffen :wink:
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