Mittel gegen Hydren - Süßwasserpolypen

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Uli

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Beitrag von Uli »

Hi Jürgen,

"ntschuldigung" :wink: wenn ich mich einmische - wo kommt denn das Zinkoxid her? Würde mich sehr interessieren.

Uli
Jürgen

Hydren

Beitrag von Jürgen »

Hallo Uli,
da ich davon ausgehe, daß es sich um Zink-Alkalibatterien handelt (denke ich mal) und da es sich bei dieser Behandlungsmethode um eine Elektrolyse handelt, können doch nur Zinkionen von einem Pol zum Anderen wandern. Ich bin aber kein Chemiker und habe deshalb alles mit einem ? versehen. Vielleicht kann aber jemand diese Dunkelheit aufklären, denn mein Chemieunterricht liegt schon 40 Jahre zurück und eine Leuchte war ich in diesem Fach auch nicht.
Gruß
Jürgen

Aber noch ein Anhang sei mir gestattet: Uli ich habe Dir letztens eine private E-Mail gesandt. Die Angaben über das Thema Torfgranulat bitte ganz schnell vergessen. Hier ist mir mindestens 1 Fehler unterlaufen. Ich habe aber gestern eine neue Versuchsreihe begonnen und diese wird jetzt auch im PC statistisch festgehalten, so daß ich nach Ablauf des Versuches auch genau mit "Datum & Hausnummer" dienen kann. Vielleicht können wir uns hierüber zu gegebener Zeit austauschen?
jope06

Beitrag von jope06 »

Hallo Jürgen,
Übrigen ist der Trick mit dem Gleichstromelement sehr alt. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich darüber schon in Literatur (Sterba ?) aus den 60 -zigern gelesen.
Sterba empfiehlt Kupferplatten, Kupfersulfat oder Ammoniumnitrat. Habe mal schnell nachgeschlagen.
Noch eine Frage zur Batterie - die Fahnen von Flachbatterien (Zink/Kohle) bestehen doch aus Kupfer.
gruß jo
Uli

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Beitrag von Uli »

Hallo Jürgen,

habe Deine mails mit großem Interesse gelesen und bin auf die Ergebnisse Deiner Messungen gespannt.

Was die Zinkoxidsache betrifft, bist Du nach m.E. ziemlich auf dem Holzweg. Du must zwischen dem unterscheiden, was im Inneren einer Batterie passiert, und dem, was da im AQ stattfindet. Egal, wie die Batterie den Strom bereitstellt, am Ende hast Du eine Spannung zwischen 2 entgegengesetzt geladenen Elektroden.
Nach meinem Verständnis könnten bei der von Dir beschriebenen Methode entweder die Kupferionen, die sich im Wasser lösen - oder der schwache Gleichstrom durch das AQ die entscheidenden Effekte sein - oder Gleichstrom und Kupfer - wer weiß. Für mich persönlich ist diese Methode allerdings nichts - wenn man Kupfer freiwillig ins AQ bringt, muß man sich darüber klar sein, dass dieses Schwermetall in gelöster Form ziemlich toxisch ist - und das vor allem auch für höhere Organismen - auf elementarem Kupfer kann man getrost rumkauen - aber auch nicht so lange! :wink:

Habe inzwischen die Flubenolmethode in 3 AQ ausprobiert - die Hydren mögen dieses Pulver wirklich üüüüberhaupt nicht.

Dazu noch folgende Anmerkungen:

Ich habe 50 g Flubenol 5%ig in 1 l Wasser "gelöst" - aus dieser Flasche habe ich 10 ml genommen und wieder auf 1 l Wasser aufgefüllt. Von dieser zweiten verdünnten Lösung habe ich dann z.B 5 ml in ein 20 l AQ mit "schönen" Hydrenrasen gegeben - nach meiner Rechnung sind das dann 125 µg/l oder 0,125 mg/l im AQ - am nächsten morgen hatten die schon keine Tentakel mehr und nach 2 Tagen waren sie hinüber. Heute habe ich beim Wasserwechseln die Reste entfernt. Dem Besatz - 10 JF A. eleberti "Diang" geht es prächtig und bei den paar Schnecken konnte ich bisher keine Wirkung feststellen.

Viele Grüße

Uli
Uli

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Beitrag von Uli »

Nachtrag:

von den A. elberti "Diang" JF haben nur 50% überlebt, - der "Rest" (sorry) ist mit weit aufgesperrtem Maul am letzen Wochenende in den Fischhimmel gegangen. Habe daraufhin einen 75% Wasserwechsel durchgeführt und so schwimmen die anderen 50% der elberti.

"Alle" anderen Arten: P. annulatus. Scr. schmitti, A. petersi sind mit dieser Dosis zurechtgekommen - soll heißen - hier 0 Ausfälle. Die Schnecken reagieren bei dieser Dosis bisher nicht.

Also mein vorläufiges Fazit: Flubenol ist wirklich sehr wirksam, bei empfindlichen Arten sollte man jedoch wirklich vorsichtig sein. Die eingesetzte Dosis war für die elberti, die auch nach Literatur empfindlich bezüglich der Wasserqualität sind, deutlich zu hoch.

Wenn es weitere Erfahrungen gibt - hier ist der Platz dafür.

Grüße

Uli
cowpoke

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Re: Mittel gegen Hydren - Süßwasserpolypen

Beitrag von cowpoke »

Hallo Freunde, hallo Uli,

ein "uralter Beitrag" aber ich möchte meine Erfahrungen hier nicht vorenthalten.
Elektrolyse im besetzten Aquarium zu machen ist wohl die schädlichste Art der Hydra Bekämpfung denke ich. Der Wert von wandernden Cu Ionen wird sehr schnell zu hoch für die Tiere, die keine Zeit zur Anpassung haben. Flubenol zum loswerden von Planarien ist nur evtl. eine Überlegung wert, wenn keine kleinen Jungfische im Becken sind. Und die Dosierung sollte dann vielleicht auch nochmals halbiert werden. Das hängt bestimmt auch noch mit den Wasserwerten in Relation inwieweit ein Schaden minimiert werden kann. Eher halte ich Planarien-Fallen mit einigen Stückchen Gehacktes bestückt für schadloser.
Ich habe mir in letzter Zeit immer mal Hydras eingefangen, da die Situation in den Tümpeln sich im Osten zunehmend verschlechtert. Schuld sind außer den Pächtern von Gewässern auch viele "ahnungslose Aquarianer", die überall ihre Netze reinhängen und dabei nicht auf Hygiene achten. In bisher guten Futterteichen sind so inzwischen Hydra und sogar Karpfenläuse zu finden.
Bei Hydrabefall nehme ich grundsätzlich nur meine Cu Gaze (Malerutensil zum sieben von Farbe).
Es gehen dabei nur ganz langsam Cu Ionen ins Wasser über und die Fische haben genug Zeit zur Anpassung. Festgestellt habe ich dabei, daß es erst funktionierte, wenn sich genug Mulm im Becken befand. Wenn die Hydra die Tentakel einziehen, dauert es noch ca. 2-3 Tage bei mir, bis sie absterben. Die Cu Gaze lasse ich danach weitere 3 Tage im Becken. Dann folgt natürlich ein 50%iger Wasserwechsel. Das z.B. in dem von mir beschriebenem Schaubecken von 150cm Länge. Die L-Wasserwerte sind mittelhart und knapp unter PH 7, LW ca. 180µS im stark bewachsenem Aquarium. Ebenso hat das aber früher auch im harten Erfurter Leitungswasser funktioniert.
Ich glaube bei weichem Wasser sollte man die Cu Gaze gleich nach dem absterben der Hydra rausnehmen, aber den Wasserwechsel auch etwas verzögern (3 Tage).
Früher hatte ich noch gelbe Apfelschnecken, die da natürlich raus mussten. denn die starben als erste.
Bei den Fischen hatte ich mit dieser Vorgehensweise keinerlei Ausfälle.

Gruß Jürgen
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