Aphanius danfordii

Aphanius, Valencia
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Inguiomer
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Aphanius danfordii

Beitrag von Inguiomer »

Hallo

Ich habe die Möglichkeit Aphanius danfordii heranzukommen (an die Eier) und bin am überlegen meinen Terrassenteich (ca. 70-80 Liter) mit ihnen zu besetzen. Ich hab zwar einige Informationen zu Aphanius als Gattung und auch zu einzelnen Arten, aber kaum zu A. danfordii und hab einige Fragen zu dieser Art:
Vermutlich brauchen die kleinen Türken hartes Wasser, ich habe GH 10° und KH 5°,sollte ich aufhärten? Wie am besten, einfach mit Salz?
Wie hoch ist das Risiko, das die Tiere aus dem Teich springen?
Fressen die auch Trockenfutter (ist nicht als Hauptfutter gedacht)?
Stehen die eigentlich auch auf der roten Liste? Viele Aphanius Arten tun das ja leider.
Von wo genau stammt diese Art eigentlich?
Ach ja und wie ziehe ich die Larven am besten auf? In Aquarium im Haus oder gleich draußen?

Grüße

Ingo
Hubert
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Re: Aphanius danfordii

Beitrag von Hubert »

Hallo,
ich bin nicht Experte für danfordii, aber ich möchte auf eine Nebenfrage eingehen.
Aufhärten mit Salz geht im Prinzip, aber nicht mit NaCl, also Kochsalz.
Kochsalz verändert weder die Gesamt- noch die Karbonathärte und damit auch nicht den pH-Wert, was für die Fische relativ wichtig ist.
Wenn man Karbonat-Salze nimmt, sieht das schon ganz anders aus.
Eine einfache, aber nicht ganz billige Methode bestaht darin, künstliches Seesalz (also das für Seewasseraquarien) oder auch Seewasser zuzusetzen.
Wer in Meeresnähe wohnt, hat da natürlich Vorteile.
Im Seewasser sind reichlich Härtebildner enthalten.
Manche schwören auf spezielle Salzmischungen mit Bittersalzen. Habe ich auch keine Erfahrungen mit.

Gruß Hubert
Hubert
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Inguiomer
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Re: Aphanius danfordii

Beitrag von Inguiomer »

Hallo

Ich hab mittlerweile im Netzquellen gefunden, die besagen, das Aphanius danfordii durchaus auch in Neutralem oder sogar leicht saurem Wasser gehalten werden können. Allerdings ist auch klar, dass nur weil etwas im Internet geschrieben steht, das noch lange keine gute Idee sein muss.

Die Sache mit dem künstlichem Meersalz ist ein guter Tipp. Ich hatte mal einen kurzen Ausflug in die Salzwasseraquaristik, da sollten im Keller noch irgendwelche Restbestände zu finden sein.

Momentan tendiere ich dahin, das Wasser nur leicht aufzusalzen, etwa 5g/10 Liter, das sollte die Härte im neutral bis leicht alkalischen Bereich halten, ohne alles Pflanzen zu killen.

Des weiteren wurde mir gesagt, ich soll die Larven erst 3 oder 4 Tage im Aquarium aufziehen, dann aber gleich in den Teich setzen.

Wenn nichts dagegen spricht, würde ich das so machen, falls doch, verbessert mich.

Grüße

Ingo
M.Schneider

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Re: Aphanius danfordii

Beitrag von M.Schneider »

Hallo Ingo,

woher sie stammen kann man nur sagen wenn Du eine Fundortbezeichnung hast.

5g. synth. Meersalz ist ok, kannst noch 2g. Natron auf 10l. zusetzen.

Vergiss das mit dem leicht saurem Wasser, auf Dauer geht das nicht gut. Die pH-Werte in der Türkei sind immer >7,8 alles andere wäre nur ein kurzfristiger Zustand.

Auf der roten Liste sind die Danfordii nicht, bedroht sind sie dennoch. Die rote Liste ist meiner Meinung nach alles andere als Aktuell. Lediglich bei populären und beliebten Tierarten ist die Liste halbwegs aktuell.

Ja, sie fressen auch Trockenfutter.

Die Danfordii springen im Normalfall nicht.

Am sichersten ist die Jungfische bis 10mm im Aquarium vorzuziehen und dann in den Kübel zu geben. Direkt im Kübel geht auch, nur dürfte die Verlustrate wesentlich höher sein.
Freundliche Grüsse

Michael Schneider
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Inguiomer
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Re: Aphanius danfordii

Beitrag von Inguiomer »

Hallo Michael

Danke für deine Antworten damit sollte ich erstmal klarkommen.
Der Fundort ist übrigens Aphanius danfordii „Soysalli“, wenn Google mich nicht belügt, liegt das in der Türkei, womit auch meine letze Frage beantwortet wäre.

Grüße

Ingo
Heiko Kärst

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Re: Aphanius danfordii

Beitrag von Heiko Kärst »

Hallo Ingo!

Was Michael geschrieben hat ist aus meiner Sicht grundsätzlich okay! Ich selber habe Aphanius danfordii seit ca. 20 Jahren und fast ausschließlich outdoor. Dort hat sich die Wasserqualität infolge des Regens oft so verändert. dass die Gesamthärte des Wassers auf Werte um 10 °dGH absank. Den Fischen war das nicht unangenehm. Die Sultanssümpfe, wo sie herstammen sind allerdings schon salzig. Nichts desto trotz hat der Schweizer Killianer, der die Fische 1986 mitbrachte diese auf einer Art Laichzug gefangen, während dessen die Fische in die Flüsse aufstiegen, die in die Sümpfe einmündenden. Das Wasser dort war neutral, hatte aber trotzdem ebenfalls nur 10 °dGH. Bis ich stärker in die Eurasier eingestiegen bin hatte ich meine Danfordii ausschließlich in unserem Leitungswasser von ca. 15 °dGH. Vor diesem Hintergrund würde ich sagen, dass Du auf Salz verzichten kannst, wenn Dein Wasser entsprechend hart ist. Jetzt hat unser Leitungswasser nur noch 10 °dGH und ich mineralisiere meinen Teich nur leicht auf, mit ca. 0,5 g/l. Synthetisches Meersalz solltest Du auf jeden Fall griffbereit halten, falls die Tiere Unbehagen zeigen. Hier ist aber aus rein medizinischer Sicht kurzzeitig ein ein Aufsalzen bis 3, von mir aus auch 5 g/l ratsam. Sind die Fische gesund, dann genügt hartes Leitungswasser >15°dGH. Steht dieses nicht zur Verfügung, musst Du mit synthetischem Meersalz bis max. 1 g/l aufsalzen. Alles andere ist bei dieser Art nach meinem Verständnis zur Haltung und Zucht übertrieben.
Weiterhin ist ratsam, in Deinen Terassenteich ein bis zwei Hände voll Gartnkalk zu tun. Algenkalk löst sich leichter, als das gebrochenen Material. Der Kalk wird sich am Boden absetzen, puffert aber den pH-Wert. Das ist fast wichtiger als die Härte.

Gruß,
Heiko
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