Fundulopanchax walkeri

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Fundulopanchax walkeri (Boulenger, 1911)
 
Heimat
Größe cm
Temperatur °C
Gesamthärte °dH
Karbonathärte °dH
pH-Wert
Futter
Laichverhalten
Entwicklung in Wochen
Zuchttemperatur °C
Erstfutter
Vergesellschaftung
Hermann Joseph
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Fundulopanchax walkeri

Beitrag von Hermann Joseph »

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Beitrag erstellt von: Hermann Joseph • 03 Feb 2016 23:03
Marvin Kniep

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Beitrag von Marvin Kniep »

Fundulopanchax walkeri „Abidjan“


In diesem Bericht möchte ich euch mal meine Erfahrungen mit Fundulopanchax walkeri „Abidjan“
schildern, außerdem werde ich auch auf die Haltungsbedingungen und die anderen Fundorte
eingehen.
Fundulopanchax walkeri „Abidjan“ ist eine bis zu sechs Zentimeter lang werdende
Prachtkärpflingsart. Er wurde bereits 1911 von Boulenger erstmals beschrieben.
Der Artname „walkeri“ kommt durch den Fänger zustande (Walker).
Die natürliche Verbreitung von Fundulopanchax walkeri „Abidjan“ liegt an der Elfenbeinküste und
im südlichen Ghana.

Beschreibung:
Die Männchen von Fp.walkeri „Abidjan“ weisen eine blaue bis leicht grünliche Färbung an den
Flanken auf. Hinter den Kiemendeckeln tritt meist eine unregelmäßige „Bepunkttung„ auf, diese
wird dann zum Rückenbereich hin etwas stärker und verliert sich hinter der Rückenflosse etwas.
Die Farbe der Punkte variiert von Exemplar zu Exemplar etwas, sie sind meist rötlich, bis leicht
bräunlich.
Bei adulten Männchen wird die Beflossung orange, die Rücken- und Afterflosse bekommt einen
Dunkelroten Streifen. In der Schwanzflosse zieht sich mittig ein bläulicher Streifen entlang.
Weibliche Fp.walkeri „Abidjan“ sind einfarbig beige gefärbt und zeigen kaum Färbung. Auffällig
sind bei den Weibchen die dünnhäutigen Kiemendeckel, durch die Kiemendeckel lassen sich die
rötlichen Kiemen deutlich sehen.

Haltungsbedingungen:
Das Aquarium für eine Gruppe dieser schönen Prachtkärpflinge sollte mindestens 50 Liter fassen,
besser noch größer.
Aquarien für Fp. walkeri „Abidjan“ können ruhig schön verkrautet sein, dazu eignen sich zum
Beispiel Anubias-Arten, Cryptocorynen, Javamoos, oder Hornkraut, diese Pflanzen kommen auch
gut mit wenig Licht zurecht, denn die Beleuchtung sollte eher „schummerig“ sein. Um die
Lichteinstrahlung noch etwas zu dämmen sind Schwimmpflanzen gut geeignet.
Bei einer „schummerigen“ Beleuchtung fühlen sich die „walkeris“ am wohlsten und auch die
Färbung der Männchen kommt bei einer schwachen Beleuchtung besser rüber.
Als Bodengrund kann man entweder eine dünne Schicht Sand / Kies wählen, oder aber man legt
den Boden mit Laub aus.
Für die Belüftung und Filterung habe ich einen Schwammfilter im gebrauch.
An die Wasserwerte werden nur wenig Ansprüche gestellt, der pH-Wert sollte zwischen sechs und
sieben liegen, der GH-Wert ca. bei 5° .

Zucht:
Die Zucht von Fundulopanchax walkeri bereitet keine Schwierigkeiten.
Es gibt hierbei zwei Möglichkeiten, entweder werden ein Pärchen/Trio in ein kleines Zuchtbecken
gesetzt, oder es wird in das Hälterungsbecken eine Schüssel mit Torf eingebracht.
Bei der Variante mit dem extra Zuchtbecken geht man wie folgt vor:
Das Zuchtbecken sollte ca. 25 Liter fassen.
Es wird mit 50% Aquariumwasser und 50 % Frischwasser befüllt.
Nach der Befüllung wird dann eine paar Zentimeter dicke Torfschicht in das Becken gegeben.
In dem Ansatzbecken/Zuchtbecken wird nicht zwingend ein Filter benötigt, dennoch sollte man auf
das Wohlbefinden der Tiere achten und gegebenenfalls eine Belüftung installieren, soll der
Zuchtansatz länger als nur ein paar Tage dauern empfiehlt es sich das Becken mit einem Filter zu
bestücken.
Die Zuchttiere sollten hier einige Tage vor dem Zuchtansatz getrennt und gut gefüttert werden,
damit die Weibchen einen Laichansatz bilden können.
Dann werden die Tiere in das Zuchtbecken umgesetzt und nach ein bis zwei Wochen wieder
entfernt.
Der Torf mit den Eiern wird dann in ein Netz gegeben und ausgedrückt.
Danach wird er für ein paar Stunden auf Zeitungspapier gelegt und nach dieser Prozedur dann für
ca. 8 Wochen in einer Plastiktüte gelagert und später mit 15-16 Grad kühlem Wasser aufgegossen.
Die Aufzucht der Jungfische ist nicht sonderlich schwer, sie bewältigen sofort Artemia-Nauplien.
Bei Variante zwei wird einfach eine mit Torf gefüllte Schüssel in das Hälterungsbecken gestellt,
diese wird dann ebenfalls nach ein bis zwei Wochen entfernt und der Torf wird genauso wie bei
Variante eins behandelt.

Fütterung:
Alle Fundortvarianten von Fp. walkeri ernähren sich in ihrem natürlichen Umfeld hauptsächlich
von Insektenlarven.
Im Aquarium fressen Fp. walkeri eigentlich alles was man ihnen anbietet, ich konnte bisher gute
Erfahrungen mit Tümpelfutter in Form von weißen Mückenlarven, Daphnien und Wasserflöhen
machen. Außerdem wird auch gerne Frostfutter aller Art angenommen. Mit Trockenfutter konnte
ich bisher noch keine Ehrfahrungen sammeln, aber auch dieses sollte nach einer gewissen Zeit
angenommen werden.
Ab und an kann man diese Killis auch mal mit Enchytraen oder Grindal verwöhnen, aber diese
fettreichen Würmer sollten nicht zu oft gefüttert werden, weil sonst insbesondere die Weibchen zur
Verfettung neigen! Auch Tubifex sollte eher sparsam verfüttert werden.
Vergesselschaftung:
Fundulopanchax walkeri lassen sich relativ gut vergesselschaften. Gut geeignete Arten sind zum
Beispiel Buntbarsche der Gattung Pelvicachromis oder Nanochromis. Es ist aber auch eine
Vergesselschaftung mit Synodontis nigriventris, Panzerwelsen oder anderen Killifischen möglich.
Ich bevorzuge es aber diese Killifische in einem Artbecken zu hältern, damit auch das gesamte
Verhaltensrepertoire beobachtet werden kann.

Fundorte:
Von Fundulopanchax walkeri sind eine Vielzahl Fundorte bekannt. Bei dem ab und an angebotenen
Fundulopanchax walkeri „Spurelli“ ist bisher noch nicht geklärt ob es sich bei diesem Fisch um
eine eigenständige Art handelt.
Fp. walkeri „Spurrelli“ hat im Gegensatz zu den anderen „walkeri“ eine Zeichnung, bestehend aus
neun bis elf Querstreifen. Diese, für die anderen „walkeri“ Formen untypischen Querbinden lassen
Meiner Meinung nach auf eine andere Art schließen, die aber sehr nahe mit Fp. walkeri verwandt
sein muss. Denn in den 1980er Jahren wurden „spurrelli' s“ und „walkeri' s“ gekreuzt und deren
Nachkommen blieben bis in die dritte Generation fruchtbar, aus diesem Grunde müssen sich die
beiden Arten sehr nahe stehen.
Wichtig: Ich kann selbstverständlich mit meiner Vermutung auch daneben liegen!
Ich habe hier in der folgenden Liste noch einige Fundulopanchax walkeri Fundorte aufgelistet:
Abidjan
GH 1/74, Kumasi
GH 2/74, Kutunse
Location 9, south of Grand Yapo
Location 10, Grand Yapo
Location 11, Eri Makouguie'
Location 12, Agboville
Location 13, Ofumbo
Bokitsa Mine (Wasa) Tt.
Bouake'
Bibianaha = Bibianaka
Akwatia
Awasi
Lamto
Mpraeso
B'eko
Bonski
Densu River
Emokei
Nsoatre
85 km NW Accra
GH 96 Amama
Neebio
Yamoussokro
Yapo-gare
CI/S 45
CI/S 49

Zusammenfassung:
Zusammenfassend kann ich es nur sehr empfehlen diesen wunderschönen Prachtkärpfling zu
pflegen und vermehren!
Ich erhoffe mir mit diesem Bericht, dass ich den einen oder anderen für diesen Killi begeistern
konnte.

Zu guter letzt folgen noch ein paar Bilder:
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Freundliche Grüße
Marvin Kniep
DKG 1327
http://www.killifische-bs.de/
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