Störfall

Adinia, Cyprinodon, Fundulus, Garmanella, Jordanella etc.
Antworten
eurasDKG339

DKG-Mitglied
Beiträge: 1106
Registriert: 26 Jan 2004 18:16
Wohnort: Altenburg
Kontaktdaten:

Störfall

Beitrag von eurasDKG339 »

Hallo zusammen,

ich habe einen großen Störfall in meiner Überwinterungsanlage. Störfall ist wohl nicht der richtige Begriff eher Katastrophe. In einem 150 Lietr-Becken in meiner Anlage im keller hatte (wirklich hatte) Ich Fundulus julisia und einige wenige Cyprinodon longidorsalis (juvenil) vergesellschaftet. Da sich im Außenbecken wo ich C. longdorsalis erfolgreich vermehrte auch ein paar gambusen miot befanden waren auch einige ganz kleine Tiere davon mit reingekommen. Nicht absichtlich. Ich machte mir jedoch keine großen Gedanken. An sich hatte ich die Gambusen mit bei die adulten Cyprinodon gesetzt, da ich hoffte sie würden den Speiseplan der Cypr. mit Jungtieren bereichern - jedoch weit gefehlt. Aber zum Thema. Im genannten Überwinterungsbecken bemerkte ich vor ca. 1 Woche einige Fische welche apatisch wirkten. Einiuge Tiere hatten einen leichten weißen Überzug auf dem Körper. Ich vermutete sofort einen bakteriellen Befall. Als erstes salzte ich das Becken auf und testete vorher nat. die Wasserwerte. Ich konnte keinerlei Grenzwerte feststellen. DGH 30, PH 7.5, Nitrat max 10 . Da wir in absehbarer Zeit weicheres Wasser bekommen werden (Juli diesen Jahres, von DGH 30 auf 8)) vermutete ich stark, dass das Wasserwerk vielleicht schon Zusätze ins Wasser bringt die die in den Rohren befindlichen Kalkablagerungen verhärten bzw. binden sollen. Meist werden dazu Phosphatverbindungen eingesetzt. Ein Test auf Phosphat im Wasser brachte jedoch auch keinerlei Anzeige. Also rief ich bei unsrem Wasserwerk an, dort wurde mir versichert, dass derzeit noch nicht erfolgt und auch keinerlei Störfälle vorlagen. Mittlerweile sind trotz Behandlung mit Mitteln gegen bakt. Befall und Verpilzungen, mehrmaligen Wasserwechsel und großzügigen salzzusatz fast alle Tiere verendet. Bis auf eine Art Gambusia affinis. Die Tiere schwimmen vergnügt im Becken herum und bringen sogar noch junge zur Welt.
Ich kann mir das Ableben der beiden Amis nicht erklären. Innerhalb einer halben Woche sind 40 F.julisia und ca 10 C. longidorsalis verstorben. Die Gambusen sind alle wohlauf und vermehren sich sogar. Hat jemand schon mal solche Erfahrungen gehabt. Kann es sein, dass Gambusen gegen bestimmte Bakterienstämme resistent sind oder gar Träger dieser sind. Weitergedacht: kann es gar sein das diese Bakterienträger mit ein Grund sind, dass sich Gambusen in den Biotopen unsrer Killis überdurchschnittlich gut etablieren? Es gibt nat. viele Faktoren warum die Gambusen unsre Killis in ihren Biotopen verdrängen- Doch könnte diese Beobachtung auch ein Grund mit sein. Ich weis zB das Problem mit f.julisia in der Barrens-Hochebene in Tennesee. Dort wurden die Gambusen von Menschenhand reduziert und immer wieder F.julisia nachgesetzt. Vielleicht hat dies auch mit diesem Phänomen zu tun, dass sich die Gambusen immer wieder durchsetzen?!
Nett wäre es, wenn jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat, dass er sie hier aufzeigt.
Vielleicht gehört dies auch eher unter Krankheiten, jedoch handelt es sich um Amis daher die Wahl.
Tschau André
DKG 339 Andre´ Kahnt
AG Eurasische und Nordamerikanische Killis
Hubert
Webmaster

DKG-Mitglied
Beiträge: 1901
Registriert: 25 Okt 2003 21:35
Wohnort: Mülheim an der Ruhr

Beitrag von Hubert »

Hallo André,
wie kalt ist denn das Becken gewesen?
Ich habe bei langidorsalis den Eindruck, dass speziell die jüngeren sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen nach unten reagieren.
Mit den julisiae hab ich wenig Erfahrung, die sollten eigentlich was wegstecken können.

Gruß Hubert
Hubert
DKG 353
AG Eurasier und Nordamerikaner
eurasDKG339

DKG-Mitglied
Beiträge: 1106
Registriert: 26 Jan 2004 18:16
Wohnort: Altenburg
Kontaktdaten:

Beitrag von eurasDKG339 »

Hallo Hubert,

die Temp. waren immer oberhalb 15°C. Als ich bemerkte, dass die Tiere apatisch wurden begann ich diese zu erhöhen (hatten dann max 20 min 18°C). Einige C. longidorsalis halte ich in einem weiteren Becken bei ca 15 - max 18°C ohne Probleme (sind die adulten). Vor ca 1 Monat hatte ich einige Jungtiere aus dem "Störfallbecken" in ein 50 Liter-Becken überführt um für die Ausstellung eine Zuchtgruppe zusammenzustellen. Die haben 15°C sind allein im Becken, haben das gleiche Ausgangswasser und auch beim Wasserwechsel das gleiche wie das besagte Becken. An sich eigenartig. Jedoch hatte ich schon einmal bei Elassoma mit Gambusen in Vergesellschaftung einige ähnlche Probleme. Ich hatte dies aber auf Stressfaktoren für die Elassoma geschoben. Ich werde wohl nie wieder Gambusen mit für mich wichtigen Fischen vergesellschaften.
Tschau André
DKG 339 Andre´ Kahnt
AG Eurasische und Nordamerikanische Killis
Hubert
Webmaster

DKG-Mitglied
Beiträge: 1901
Registriert: 25 Okt 2003 21:35
Wohnort: Mülheim an der Ruhr

Beitrag von Hubert »

Hallo,
ja, die Gambusen packt man am besten zu heteroclitus oder grandis, dann weiss man wenigstens, in welche Richtung der Zug fährt :-)

Gruß Hubert
Hubert
DKG 353
AG Eurasier und Nordamerikaner
Olli

Beitrag von Olli »

Hallo Andre,

vor 4 oder 5 Jahren habe ich mal Valencia letourneuxi und Aphanius danfordii zusammen mit Gambusen überwintert. Verluste sind so weit ich mich erinnern kann keine aufgetreten.

Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch, daß ich im letzten Sommer einige Pseudorasbora parva, von denen man ja sagt, daß sie einen für Moderlischen tödlichen oder zumindest schädlichen Erreger (weiß nicht mehr ob es ein Pilz oder ein Bakterium war) in sich tragen, zusammen mit einigen Aphanius und Valencia zusammen im Gartenteich gehalten habe. Auch hier gab es keine nenneswerten Verluste.

Viele Grüße
Olli
Antworten